Graduierungen

Gürtelfarben (Gürtel ancklicken)

Graduierungen und ihre farbliche Bedeutung

Die Schüler-Grade (Kyu). Unterschieden werden die Trainierenden in Schüler und Meister. Dies wird anhand der Gürtel klar erkennbar. Die Schülergrade (Kyu-Grade) tragen farbige Gürtel. Man beginnt beim 9. Kyu (weißer Gürtel) und steigt dann mit jeder Prüfung auf bis zum 1. Kyu (brauner Gürtel).

9. Kyugrad

Anfänger: „Schnee liegt auf der Landschaft“
Der Beginn des Lernens. Hier legt der Meister (Prüfer) noch keinen Wert auf Geschwindigkeit und Kraft, dafür aber auf die richtige Ausführung und Endstellung der Techniken. Die Farbe Weiß symbolisiert die Reinheit, das Klare, das Saubere und steht insbesondere in Asien als Farbe für den Anfang – und auch der Trauer, bedingt durch das ständige Wiederholen der Grundtechniken.

8. Kyugrad

„Der Schnee schmilzt, die gefrorene Erde leuchtet gelb“
Der gelbe Gürtel symbolisiert die Sonne, Licht. Wärme sowie deren Wachstumseigenschaften, das den Weg nun begleiten soll. Das erste Lehrjahr hat begonnen. Dieser Grad wird nach 3-6 Monaten erreicht, wenn sein Bewegungsablauf in den Grundtechniken flüssiger geworden und ein Stocken vermieden werden kann.
Gelb ist eine warme Farbe. Das Schülerverhalten wird nun beschrieben als zeitweise schwerfällig und langsam, unschöpferisch und unglücklich. Mühevoll sind die Leistungen bei der Technikschulung und verkrampft noch die Basishaltung. Darüber hinaus gibt es bei der Erreichung dieses Leistungsgrades im Karate Do die höchste Absprungsrate.

7. Kyurad

„Die Sonne erwärmt die Erde. Sie ist fruchtbar“
Der Orange Kyugrad wird mit der Farbe des Feuers verglichen, denn er verbrennt in dem Schüler die Angst, erwärmt ihn und schützt seine Entfaltung und Entwicklung im Karate. Das zweite Lehrjahr beginnt. Diesen Kyugrad erreicht der Schüler nach einer weiteren Trainingszeit von 4-8 Monaten. Nun sollte der Technikablauf wesentlich flüssiger sein. Der Schwerpunkt (Hara) sollte tiefer sitzen und die Koordination des Bewegungsablaufes sollte sicherer sein. Auch die Geschwindigkeit sollte mit einer erkennbaren Anspannung in der Endphase vorhanden sein. Das Schülerverhalten wird in dieser Zeit wesentlich ruhiger. Nur zeitweise ist der Schüler deutlich erregt, jedoch einfacher, disziplinierter, verständnisvoller und aufmerksamer gegenüber den Anweisungen des Meisters.

6. Kyugrad

„Der Samen keimt, ein Pflänzchen kommt“
Hier prüft nun der Meister bei seinem Schüler, inwieweit Geschwindigkeit, Anspannung in der Endphase und Koordination übereinstimmen. Auch die wechselweise Schwerpunktverlagerung spielt eine größere Rolle bei der Vergabe dieses Gürtelgrades. Das dritte Lehrjahr beginnt. Grün entsteht durch das warme Gelb und das kalte Blau. Grün ist eine vorzügliche Farbe, um Ruhe und Erholung zu finden. Grün wirkt sich grundsätzlich bei einer bestehenden Gefühlslage steigernd aus. Der Schüler ist während dieser Zeit vielseitiger geworden und vor allen Dingen auch abenteuerlustiger in der Anwendung und Durchführung der Technikschulung. Nervös ist er dennoch um eine bessere Grundschule bemüht und versucht sich anzupassen.

5. – 4. Kyugrad

„Die Pflanze wächst zum Himmel. Sie wird langsam stark“
Der blaue Gürtel soll an die Reinheit und Klarheit des lebensspendenden Wassers erinnern, aber auch an seine ungezügelte und gefährliche Kraft. Die Farbe der Wassers soll den Schüler ermahnen und daran erinnern, dass das kostbare Gut auf dieser Welt für uns alle da sein sollte – und er dementsprechend mit seinem Wissen und Handeln sehr sorgsam umgehen sollte. Nach weiteren 6-10 Monaten Trainingszeit kann der Karateschüler die Prüfung zu diesen Kyugraden bestehen, wenn die ihm vorgeführten Grundtechniken nun schon sehr fließend sind. Die Ausführung und Endstellung der Techniken sollten gut mit dem Hüfteinsatz und dem Schwerpunkt koordiniert sein. Der blaue Gürtel verlangt eine hohe Konzentration und ist eigentlich der schwierigste Kyugrad. Er ist jetzt im vierten Lehrjahr. Das Verhalten der Schüler ist nun wie folgt zu charakterisieren: Brillant, froh, künstlerisch veranlagt und glücklich über seine Leistungen, die sich durch einen leichten Erfolg durch die Führung seines Meisters sowie einen harmonischen Bewegungsablaufes in der Technikschulung auszeichnen. Es kann aber auch zu kritischen Phasen kommen, etwa zu dem Beginn von Widersprüchen und Wutausbrüchen gegenüber dem Meister, Intrigen und Verleumdungen sowie Arroganz und Überheblichkeit in Problemsituationen. Wird vom Meister dieser Zustand nicht rechtzeitig erkannt, verliert der Schüler vor seinem Meister

3. – 1. Kyugrad

„Der Baum hat eine starke Borke. Er ist jetzt ausgewachsen“
Die Farbe des braunen Gürtels soll den Schüler an die Macht der Berge erinnern und daran, dass es nun an der Zeit ist, sich mit dem Kosmos, dem Himmel zu befassen, damit ihm der Aufstieg zur Meisterschaft bewusster wird. Dieser letzte Schülergrad wird erst nach einer weiteren Trainingszeit von 8-12 Monaten erreicht. Der Schüler muss die richtige Führung des Körperschwerpunktes sowohl in der Vorwärts- als auch in der Rückwärtsbewegung beherrschen, ebenso wie den Wechsel von der Grundschulstellung in die andere. Darüber hinaus sollte die Koordination zwischen Armen und Beinen und der Körperhaltung, der richtigen Stellung der Hüfte und den Schultern sowie die angemessene Spannung bei der Endausführung der einzelnen Fuß- und Fausttechniken beherrscht werden. Braun ist nicht nur eine Farbe die unauffällig ist, sondern auch eine gewisse Bescheidenheit verkörpert und stabilisierend auf die Sicherheit des Einzelnen wirkt. Sie hat auch jene unbeugsame Kraft im Hintergrund, die letztendlich den Aufstieg zum Erfolg garantiert, die der treibende Faktor zum Meistergrad wird. Der Schüler zeichnet sich nun dadurch aus, dass er aktiv und zielstrebig, mächtig und mitleidlos, führend und erneuernd ist, eine eigenkritische Selbstachtung bildet sich, er ist kritikfreudiger gegenüber dem Meister und seinen Mitschülern, aber auch leider oft anmaßend und verletzend.

Einleitung Dangrade

Hier folgen nun die Meister-, also Dangrade. Hat man diese einmal erreicht, gibt es noch lange keinen Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Die Dangrade begleiten die Meister(-innen) auf ihrem Do, und zeigen, was es noch zu lernen, zu erkennen und zu überwinden gibt, wo welche Schwächen und Stärken liegen und wie der Weg des Karate erfolgreich fortgesetzt werden kann.

1.Dan
Der erste Dan bedeutet Anfang, Ausgangspunkt und kündet von Einsamkeit, Isolierung im Erfolg, ist aber auch von Egoismus und Egozentrik gekennzeichnet. Paranoide Tendenzen können bei denen auftreten, die beim ersten Dan stehen bleiben. Es bedeutet aber auch, aufgerufen zu sein, vorrangige Stellungen einzunehmen und das eigene Glück der gemeinsamen Sache zu opfern.
An positiven Eigenschaften werden dem Sempai in dieser Zeit zugesprochen, zielstrebig und erfolgreich zu sein sowie mit einer guten Konzentrationsfähigkeit ausgestattet, schöpferisch, Neuem gegenüber aufgeschlossen, energisch, vertrauenswürdig und begeisterungsfähig. Negativ sind in dieser Zeit die Impulse dieser Karateka, aggressiv und herrschsüchtig zu sein und wenig Bereitschaft zur Zusammenarbeit zu zeigen sowie die mangelnde Fähigkeit, tiefe Freundschaften zu schleißen.
Der erste Dan ist der schwerste, aber auch der, mit dem man am schnellsten aufsteigen kann, denn durch ihn ist man dazu berufen, seine Pläne zu verwirklichen, zu leisten und aufzurichten. Er verleiht Ansehen und man wird ein Anführer oder ein Meister.

2.Dan
Dieser Dan ist das Symbol der Zweiheit, des Doppelten, das sein Positives und Negatives in sich trägt, seine Männlichkeit und Weiblichkeit. Der Träger des zweiten Dan ist der treue, seinem Meister ergebene Diener. Er ist derjenige, der durch Bescheidenheit und Beständigkeit den Erfolg der begonnenen Ausbildung ermöglichen wird.
Die Karateka werden in dieser Zeit als sanft, liebenswürdig, ausgeglichen, gewissenhaft, bescheiden und diplomatisch beschrieben. Mit ausgeprägten intellektuellen Fähigkeiten, aber ohne eigentliche schöpferische Anlage, bedingt durch den Gehorsam gegenüber dem Lehrmeister. Negative Eigenschaften sind etwa wankelmütig und zögerlich zu sein, ein besserer Untergebener als eine gute Führungspersönlichkeit., die gelegentliche Neigung zu Grausamkeiten beim Training und Arglist bei Prüfungen, um sein Ziel zu erreichen.
Der Weg des zweiten Dangrades ist für seinen Träger ein langsamer, ruhiger und leichter Weg zur Verbesserung seiner Lernfähigkeit. Dieser Weg kann sehr weit führen, wenn man mutig und ausdauernd mit seinem Lehrauftrag neue Wege geht. In dieser Gruppe der Danträger findet man viele Gleichgesinnte und Freunde, wenn eigene Interessen als sekundär betrachtet werden.

3.Dan
Dieser Dan gilt als das Sinnbild für das Gleichgewicht der guten und bösen Kräfte des Ichs. Es steht für die Rückkehr zu Frieden, Ruhe und Harmonie, nach einer Periode von Freuden und Kümmernissen. Er hat die Macht, Positives in Negatives oder negatives in Positives umzuwandeln, um das Gleichgewicht herzustellen.
Als hochbegabt, fantasievoll, vielseitig, energisch, lebendig, geistreich und erfolgreich, stolz und innerlich unabhängig stellen sich die Sensai (Lehrer, Meister) – so die Bezeichnung ab dem dritten Dan – dar, mit einem ausgeprägtem Sinn für die Gemeinschaft. Negativ werden dahingegen als diktatorisch, launenhaft, ruhelos und gefallsüchtig beschrieben und als unfähig, sich auf eine Sache zu konzentrieren oder etwas ernst zu nehmen.
Dieser Weg ist für den Danträger ein fröhlicher und lebendiger Weg, der jedoch auch ermüdend, oberflächlich und gefährdend sein kann, wenn er seine Lehrmethoden nicht weiterentwickelt. Der dritte Dan verlangt, dass sich sein Träger erfinderisch und wissbegierig zeigt und Probleme lösen kann. Dieser Weg führt auch meist zum Schnellen Aufstieg, Ruhm und Ehre, ist aber auch gekennzeichnet vom plötzlichen Verlust dieser ideellen Werte, aufgrund eines spontanen Einfalls oder einer impulsiven Handlung.

4.Dan
Der vierte Dan im Karate symbolisiert das Materielle, Konkrete und Solide. Er wird deshalb als besonders solide betrachtet, da er materielle und spirituelle Vollkommenheit besitzt. Man kann ihn deshalb auch als männlich und weiblich zugleich interpretieren. Erdverbunden, praktisch, fleißig, ruhig und ausdauernd ist der Karateka des vierten Dan, von organisatorischer Begabung in bezug auf die Lehrfähigkeit und gesellschaftlich angesehen. Gleichzeitig wird er jedoch als fantasielos, wenig anregend, zeitweise schwerfällig und misstrauisch beschrieben, als ernst, mit einer Anlage zur Melancholie und zu Gewaltausbrüchen, da jeder Erfolg hart erkämpft werden muss.
In dieser Phase wird der Weg des Karateka als ein ernsthafter, regelmäßiger und strenger Weg bezeichnet, ähnlich wie eine schöne Straße mit gut beschilderten Kreuzungen – und den Polizisten, die diese Straße überwachen. Hierzu gehören u.a. die ständigen Fortbildungslehrgänge und Prüfungen. Wenn es dem Träger des vierten Dangrades gelingt, sich auf diesem Weg zu stabilisieren, kann er es zu hohen Auszeichnungen bringen und damit sein gesellschaftliches Ansehen fördern. Auch der materielle Erfolg wird davon nicht ausgeschlossen sein.

5.Dan
Der 5. Dan steht für das gesamte Karate-Leben, denn er repräsentiert die Bewegungen – die Kraft, Ausdauer, Gewandtheit, Schnelligkeit und Freiheit. Die Zahl 5 steht auch für die fünf Zweige (Arme, Beine, Kopf), die aus dem Mittelpunkt des Menschen (Rumpf) herausragen und in fünf verschiedene Richtungen zeigen. Fünf ist die Zahl, die den gesamten Ablauf des Lebens symbolisiert und durch die Fünf Wandlungsphasen beschrieben wird. Mit dem fünften Dangrad überschreitet der Meister die Schwelle zum höheren Wissen.
Positiv stellt sich den Übenden in dieser Zeit als intelligent, sympathisch, reisefreudig, risikobereit, beweglich, vielseitig, unterhaltend, begeisterungsfähig und geschäftstüchtig dar. Negativ zu sehen sind Eigenschaften wie undurchschaubar, ungeduldig, aufbrausend und genusssüchtig zu sein, mit der Neigung zu riskanten Spielen und Spekulationen. Die negative Erwartungshaltung des Trägers kann zu einem gefährlichem Lebenswandel führen, in dem Exzesse und Ausschweifungen nicht auszuschließen sind.
Der fünfte Dan birgt viele Risiken in sich und ist oft gefährlich in bezug auf sportliche und private Übertreibungen. Der Träger hält nicht das Ungefähre, die Kleinigkeit oder Mittelmäßigkeit aus, und wenn er nicht die nötige Härte gegen sich und andere besitzt, wird ihm viel Leid zugefügt werden. Der Wunsch, sich mit Haut und Haaren für eine Sache einzusetzen, birgt Gefahren für Unfälle und Krankheiten. Der fünfte Dan verlangt deshalb von seinem Träger eine ausgewogene Pflege seiner Gesundheit, damit sich auf diesem Teil des Weges Erfolge einstellen.

6.Dan
Schönheit, Harmonie, Vollkommenheit der Technik und auch des Charakters werden mit dem sechsten Dan in Verbindung gebracht. Verankerung von Tradition, Meditation, Konzentration und Intuition sind in ihm enthalten. Dies gilt im besonderen für die eigene Entwicklung der Persönlichkeit. Harmonisch, familienbewusst, friedlich, zuverlässig, ehrlich, tüchtig und idealistisch sind die nun Shihan (Großmeister) Genannten. Hervorragende Psychologen und Pädagogen in Wort und Schrift und allen Handlungen.
Dennoch zeigen sie sich in dieser Zeit auch zu konservativ, mit wenig Sinn für materielle Dinge. Als selbstgefällig erscheinen sie manchmal auch eingebildet, mit einer Neigung zum Perfektionismus ausgestattet, bisweilen zu großzügig, können sie für andere bis zum Martyrium gehen.
Der sechste Dan verlangt von seinem Großmeister, dass er sehr gewissenhaft und aufmerksam ist, um ‚Parasiten und Integranten‘ von sich fernzuhalten, da diese zu viel Substanz kosten würde. Dazu muss er sich und andere gut kennen und fähig sein, aus Erfahrungen zu lernen. Der sechste Dan bringt plötzliche Veränderungen und unvorhergesehene Wendungen, aber auch oft unverhoffte Glücksmomente, die den Träger mehr als ausreichend dafür entschädigen, was Neid, Intrigen, Krankheiten oder Verletzungen ihm zugefügt haben.

7. Dan
Dieser Dan ist das Symbol der einmaligen Chance, der ungewöhnlichen Glücksmöglichkeit und außerordentlichen Freiheit, die die Notwendigkeit mit sich bringt, wachsam und diszipliniert zu sein, damit der Träger nicht in das ‚Nichts‘ zurückfällt.
Würdig, selbstbeherrscht und intelligent, phantasievoll und opferbereit, wissenschaftliche und philosophische Neigungen sowie Sinn für Mystik, so die positiven Eigenschaften während des siebten Dan. Jedoch auch als zu ernst und wenig humorvoll, pessimistisch und unnahbar, wenig taktvoll, mit einer Neigung zum Düsteren und Ausgefallenen sowie unfähig, seine guten Gedanken präzise auszudrücken.
Dieser Weg ist ein Weg zur großen Spiritualität und zu selbstlosen Erfolgen. Der Träger des siebten Dan kann ein großes Schicksal erleben, wenn er materielle Dinge als sekundär betrachtet. Meditation und Introspektion begleiten ihn auf seiner spirituellen Suche. Dieser Abschnitt im Karate-Leben ist im allgemeinen ein begeisternder Weg, gekennzeichnet von bedeutsamen Freundschaften und großartigen Begegnungen, aber auch von einer gewissen Angst vor Tod und Leben beeinflusst.

8. Dan
Der Inhaber des achten Dan beginnt nun auf dem Weg der Erkenntnis zu wandeln. Diese neue Weg konfrontiert den an einen bestimmten Lebensrhythmus gewöhnten Großmeister mit anderen Lebenseinstellungen. Willentlich oder aufgrund eines besonderen Ereignisses ändert er seine bisherige Lebensart.
Als stark, widerstandsfähig, praktisch, mit der Fähigkeit zum wirtschaftlichen Denken zeigt sich der Karateka jetzt, erfolgreich durch große Anstrengungen, vorsichtig und zäh in seinen Bemühungen. Es sind jedoch auch negative Eigenschaften festzustellen und dann scheint der Übende hart, selbstsüchtig, materialistisch, schwerfällig und skrupellos zu sein, er seine Schüler lange im Unklaren, und der Wille zur Rebellion ist ihm anzumerken.
Mit dem achten Dan beginnt ein Teil des Weges, der zu einem brillanten oder zu vielen neuen Erfolgen führen kann. Der Karateka hat die Wahl, entweder eigene Abschnitte des bisherigen Weges zu wiederholen oder verschiedene Abzweigungen zu wählen, indem er sich in mehrere Disziplinen versucht. Man kann diesen Teil des Weges als einen großen Platz ansehen, von dem mehrere Streckenabschnitte abzweigen. Es ist ein Weg der Begeisterung, der ehrgeizigen Impulsivität und des Wunsches nach Erfolg und auch des rechtzeitig erkannten Irrtums.

9. Dan
Dieser gilt als Symbol des Idealismus und Edelmuts. Er bedeutet die Suche nach Vollkommenheit und Streben nach den spirituellen und geheimnisvollen Kräften. Er bedeutet das überschreiten der ‚kosmischen Schwelle‘, zum Zugang zum ersten Grad der kosmischen Erkenntnis. Er beinhaltet auch das Traumhafte, das Poetische sowie die Sublimitierung der innerlichen Antriebes.
Als idealistisch, hilfreich, romantisch und charmant erweist sich ein Karateka des neunten Dan, sowie als willensstark, begeisterungsfähig und inspirierend – eine Person mit hohen spirituellen Eigenschaften. Negativ erscheint dieser Mensch als zu impulsiv und intolerant, hartherzig, selbstgefällig und intolerant.
Dieser Weg führt zu einer höheren materiellen und spirituellen Vollkommenheit. Es ist der große und herrliche Weg derer, die ihre Phantasie arbeiten lassen können. Wer diesen Weg folgt, wird andere Welten entdecken, vorausgesetzt, er ’schnürt sein Bündel rechtzeitig‘. Es ist der Weg der freien und ungewöhnlichen Entfaltung. Die Aufgabe des Inhabers des neunten Dans ist, anderen Meistern bei ihrer Selbstfindung zu helfen, obwohl er dabei alleine bleiben muss. So wird ihm Ruhm, Ehre und Vermögen zuteil, wo er es am wenigsten erwartet.

10. Dan
Der zehnte und letzte Dan ist die höchste Meisterstufe im Karate-Do, die Glück, Erfolg, Ehre und Vermögen eines wahren Meisters in bezug auf seine seelischen, geistigen und körperlichen Fähigkeiten darstellt. Er repräsentiert Begehrlichkeit, große Willenskraft, Festigkeit, Kühnheit, Kaltblütigkeit, Frechheit und Sicherheit. Intuitiv mit der Fähigkeit zum intensiven Erleben ausgestattet, erscheint der Inhaber dieses Dangrades als eine sehr starke Persönlichkeit, vital und von hohen spirituellen Leistungen auf allen Gebieten. Ein Meister des zehnten Dan kann jedoch auch als zu impulsiv und intolerant, zeitweise hartnäckig und schwerfällig, mit einer Neigung zu diktatorischer Erziehung mit überharten Strafen empfunden werden.
Der zehnte Dan verleiht seinem Inhaber Autorität, physische und psychische Kräfte, Stärke und Robustheit sowie schöpferischen Geist. Sinn für Größe, natürlichen Stolz, Würde und schnelle Auffassungsgabe kombiniert mit Weitblick sind die herausragenden Merkmale solcher außergewöhnlichen Persönlichkeiten.
Anmerkung: Es gibt im Moment keinen lebenden Meister, der den 10. Dan bekommen hat. Sieht so aus, als dass der 10. Dan tatsächlich erst nach dem Tod verliehen wird.